Zeckenschutz für Hunde und Katzen – der große Ratgeber rund um Zecken
- Tiertexterin
- 26. März
- 16 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Apr.

Zecken – klein, eklig, gefährlich. Und leider überall. Ob im Garten, auf dem Spaziergang oder am Autobahnrastplatz – selbst mitten im Winter lauern sie! Zecken finden dich und dein Tier mühelos. Aber wie machen die das eigentlich?
In diesem Artikel zeige ich dir nicht nur, wie du deine Katze oder deinen Hund schützt, Zecken korrekt entfernst und erkennst, wann es wirklich ernst wird.
Du erfährst auch, wie Spot-On, Tablette oder Halsband im oder am Tier wirken – verständlich erklärt und mit echtem Hintergrundwissen. Das hilft dir dabei, den passenden Zeckenschutz für deinen Hund oder deine Katze zu finden.
Diese Infos findest du sonst kaum im Netz. Also: Bist du dabei?
Inhaltsverzeichnis:
Aufgrund des umfangreichen Ratgebers möchtest du vielleicht direkt zu dem für dich gerade interessanten Punkt springen. Klick einfach auf die Überschrift und wie von Zauberhand bist du da 😉
(inkl. Erklärung der Wirkweisen von Spot Ons, Halsband und Tabletten)
Zecken, wer sind die eigentlich?
Wusstest du, dass Zecken zu den Milben gehören? Sie stellen die größten Milbenarten. Klar, bei der Größe – macht sie aber auch nicht attraktiver 🤢
Es gibt zwei Zeckenfamilien, die Schildzecken und die Lederzecken. Die Schildzecken bedeckt auf dem Rücken eine Schildplatte, Lederzecken haben diesen nicht.
Zecken kommen weltweit vor. Es gibt insgesamt über 900 Arten der Parasiten. Ganz schön viel. Leider kommen mittlerweile ein paar dieser Arten neu in Deutschland an. Und sie bringen Krankheiten mit, die bisher eher als Reisekrankheiten in den Tierarztpraxen vorgestellt wurden. Somit wird der Zeckenschutz für Hunde und Katzen noch einmal wichtiger.
Zeckenbiss? Nein, Zeckenstich!
Achtung, jetzt kommt Klugscheißer-Wissen für den nächsten Smalltalk unter Tierhaltern 😉
Du liest richtig: Zecken stechen. Sie haben wie Mücken und andere Stechviecher einen Saugrüssel.
Woher kommt der umgangssprachliche Zeckenbiss denn? Ich kann mir vorstellen, dass es an den Widerhaken des Saugrüssels liegt. Damit „beißt“ sich die Zecke regelrecht fest. Oder was denkst du?
Die Lederzecken haben übrigens einen deutlich kürzeren Saugrüssel und kitten sich daher zusätzlich mit einer Art Leim fest. Sie saugen maximal eine Stunde und fallen dann schon wieder ab. Ganz im Gegenteil zu den Schildzecken, die tagelang futtern und dabei bis zu 20-fach größer werden können.
Der Gemeine Holzbock ist beispielsweise eine Schildzecke, wohingegen die Braune Hundezecke eine Lederzecke ist.
Warum spüren wir Zecken oft nicht?
Bis auf wenige Ausnahmen, wo es zu einer Hautreaktion kommt, bemerken wir sie erst, wenn sie störend groß sind. Warum ist das so?
Nachdem Zecken eine kleine Wunde gerissen haben, geben sie ihren Speichel hinein. Dieser verhindert die Blutgerinnung und wirkt gleichzeitig schmerzstillend und entzündungshemmend. Verrückt, was die kleinen Biester können, oder?
Darin steckt auch das größte Problem: In ihrem Speichel finden sich gefährliche Viren und Bakterien, die ernste Krankheiten auslösen können.
Wo lauern Zecken? Warum sind Zecken im Garten?
Am liebsten haben sie es halbschattig sowie etwas klamm und feucht. Das ist leider so gut wie überall der Fall. Somit findest du Zecken – oder besser: sie finden dich, deinen Hund oder deine Katze hier:
Unterholz / Waldrand
Gebüsche
Hohes Gras
Holzstapel / Gerümpel
Und das kann überall sein – auch im Garten, im Park, auf dem Rastplatz oder am See!
Tipp:
Im Garten kannst du vorsorgen, indem du:
das Gras kurzhältst.
keine Gebüsche oder Hecken zugänglich machst.
kein Holz lagerst.
Für Katzen ist das natürlich nur bedingt, nämlich nur im gesicherten Freigang, möglich.

Wie finden Zecken ihren Wirt?
Sie sitzen auf ihrer Position – Hinterbeine halten sich gut fest und ihre Vorderbeine strecken sie aus. Daran befindet sich nämlich ein Organ (Haller-Organ), welches Kohlendioxid (Atem), Buttersäure (Schweiß) und andere Stoffe wahrnehmen kann. Zudem bemerken sie Vibrationen. So erkennen sie, wenn ein Wirt sich nähert und lassen sich von ihm abstreifen.
Neben den lauernden Zecken gibt es jagende Zecken. Die suchen aktiv nach einem Wirt – natürlich nur auf begrenztem Raum, aber immerhin! Zu ihnen zählt die eingeschleppte Braune Hundezecke. Sie kann beispielsweise in Tierheimen aktiv zu Hunden im Raum oder Nebenraum laufen. Hast du das gewusst?
Wann sind Zecken aktiv?
Ab etwa 7 °C sind sie auf der Suche nach einem Wirt – egal ob Sommer oder Winter. Das bedeutet, dass bei den zunehmend milderen Wintern auch die Zecken aktiver sind. Sie vermehren sich zudem überall, wo es keine langen Frostperioden gibt. Einen kurzen Frost überstehen sie nämlich alle schadlos.
Die immer mehr heimisch werdende Wiesenzecke ist sogar nach Bodenfrost bereits ab 4 °C direkt wieder unterwegs. Wild, oder?
Die höchste Aktivität von Zecken sehen wir übrigens im März, April, September und Oktober.
Wo sitzen Zecken am Körper?
Sobald sie auf dem Körper landen, machen sie sich auf den beschwerlichen Weg durchs Fell. Wohin? Zu einer für sie ideal geeigneten Stelle.
Sie suchen dazu nach 4 Faktoren:
Wenig Fell
Gute Durchblutung
Warm und gerne etwas feucht
Dünne Haut
Dies findet sie besonders an Kopf, Bauch oder unter den Achseln deiner Fellnase vor. Zudem sind diese Stellen ideal, weil Katzen und Hunde selbst nicht gut dort herankommen. So läuft die Zecke wenig Gefahr, weggekratzt oder geputzt zu werden.
Welche Zecken sind gefährlich?
Das ist schnell gesagt: alle.
Denn alle können Krankheitserreger tragen. Du siehst es ihnen von außen nicht an, doch immer mehr Zecken sind Überträger.
Tipp:
Das gilt auch für dich! Denke darum neben deinen Fellnasen auch an dich selbst in Sachen Zeckenschutz!
In unseren Gefilden sind dies die 4 häufigsten Zeckenkrankheiten beim Hund:
Borreliose
FSME
Anaplasmose
Babesiose
Borreliose bei Hunden und Katzen
Von dieser Krankheit hast du wahrscheinlich am häufigsten gehört. Gerade wenn du zu den Reitern gehörst, denn sie betrifft auch viele Pferde. Aber auch Hunde und Katzen bekommen Borreliose (ebenso wie du selbst!).
Sie ist schwierig zu diagnostizieren, weil du die typische Wanderröte unter dem Fell nicht siehst. Zudem sind die Symptome der Borreliose bei Hunden sehr diffus. Meist wechselnde Lahmheiten, aber auch Herzprobleme sowie neurologische Auffälligkeiten treten auf. Ein Titer im Blut sagt nicht aus, dass Borrelien die Ursache sind. Hier gilt es, eine aufwändige Diagnostik zu fahren.
Mehr als ein Drittel der Zecken übertragen heute Borreliose, je nach Gebiet sogar die Hälfte.
FSME beim Hund
FSME beim Hund ist leider nicht heilbar, dein Tierarzt kann nur die Symptome managen. Hunde bekommen Fieber, Lähmungserscheinungen sowie starke Muskelkrämpfe.
Katzen sind glücklicher, denn sie scheinen entweder nicht zu erkranken oder keine Symptome zu bekommen. Hier zeigt sich wohl mal wieder ihre Superkraft.
In Deutschland gibt es mittlerweile über 150 Risikogebiete, da viele Zecken FSME übertragen. Als Mensch kannst und solltest du dich impfen lassen, je nachdem, wo du dich aufhältst!
Anaplasmose bei Hunden
Ja, auch hier sind die Katzen wieder im Glück, sie erkranken deutlich seltener als Hunde (und Pferde).
Zu den Symptomen der Anaplasmose bei Hunden zählen Lähmungen und Gelenkentzündungen, neurologische Auffälligkeiten, Fieberschübe sowie Nasenbluten und Zahnfleischbluten.
Anaplasmose muss lebenslang behandelt werden, sollte sie chronisch werden.
Babesiose beim Hund
Die Wiesenzecke (Dermacentor reticulatus) breitet sich weiter in Deutschland aus. Besonders häufig findet man sie in Sachsen-Anhalt und Brandenburg – dort ist sie mittlerweile sogar die häufigste Zeckenart beim Hund!
Gemäß aktuellen Studien hielten sich mehr als 80 % der betroffenen Hunde ausschließlich in Deutschland auf, was darauf hindeutet, dass die Infektionen zunehmend auch hierzulande stattfinden und nicht nur auf Reisen erworben werden.
Babesiose ist eine durch Babesia canis verursachte, lebensbedrohliche Infektionskrankheit, die rote Blutkörperchen zerstört und unbehandelt innerhalb weniger Tage - in schweren Fällen bereits innerhalb von 24 Stunden - tödlich verlaufen kann.
Typische Symptome sind hohes Fieber, Abgeschlagenheit, blasse Schleimhäute, Gelbsucht und dunkler Urin. In schweren Fällen kann es zu Organversagen und neurologischen Ausfällen kommen.
Die Behandlung ist komplex, oft langwierig und mit hohen Kosten verbunden. Sie erfordert eine Kombination aus spezifischen Antiparasitika, unterstützender Therapie (Flüssigkeitsinfusionen, Bluttransfusionen) und engmaschiger tierärztlicher Betreuung. Eine frühzeitige Diagnose erhöht die Überlebenschancen erheblich.
Dieses Beispiel zeigt, dass Zecken regional unterschiedlich auftreten können und damit auch die Zeckenkrankheiten bei Hunden unterschiedliche Häufungen zeigen.
Zur Info an dieser Stelle: die noch seltenere Ehrlichiose gewinnt ebenfalls an Bedeutung als Zeckenkrankheit beim Hund
Der Übeltäter ist hier die Braune Hundezecke, die zudem noch Babesiose und Anaplasmose übertragen kann.
Noch ist diese Zecke hier eher selten. Auslandstiere und Urlaubsrückkehrer bringen sie aus Südeuropa mit her und es infizieren sich weitere Tiere in ihrem Umfeld. Aufgrund der milderen Winter besteht aktuell die Sorge, dass sie heimisch werden könnte.
Neben Nieren- und Leberschäden sind die Symptome der Ehrlichiose denen der Anaplasmose sehr ähnlich.
Mehr Details zu den verschiedenen Zeckenarten, ihren Übertragungswegen und regionalen Risikogebieten findest du auf https://www.esccap.de/parasiten/zecken/ – einem Fachportal für Parasitenbekämpfung bei Haustieren.
Zeckenimpfung für Hund und Katze?
Das ist eine gute Idee, aber leider gibt es kaum Impfungen, zumindest bis jetzt.
Hunde können lediglich gegen Borreliose geimpft werden. Sie lohnt sich allerdings nur für Hunde mit hohem Risiko wie aktive Jagdhunde oder für Reisen in stark gefährdete Gebiete.
Ob und wann eine Impfung gegen Borreliose sinnvoll ist, kannst du mit deiner Tierarztpraxis besprechen. Einen Überblick über die Empfehlungen der Impfkommission zum Thema Borreliose bim Hund sowie auch der Behandlungsempfehlung findest du bei der StIKo Vet am Friedrich-Loeffler-Institut.
Für Katzen gibt es keine Impfungen.
Somit ist mit Blick auf die Schwere der möglichen Krankheiten klar: Ein guter Zeckenschutz für Hunde, aber auch Katzen, ist wichtig! Nicht zuletzt auch für dich und deine Familie, da deine Tiere die Zecken mit in dein Hause bringen.
Welcher Zeckenschutz ist sinnvoll und für wen?
Eine ganzjährige Zeckenprophylaxe wird von Experten empfohlen. Denn regelmäßiges Absuchen reicht leider nicht aus, da Zecken oft übersehen werden.
Zudem solltest du die genutzten Antiparasitika regelmäßig erneuern, da ihre Wirkung mit der Zeit nachlässt. Aber welche überhaupt nutzen?
Es gibt so viele Möglichkeiten, aber was ist wirklich sinnvoll und was nicht? Und wie verabreichst du welchen Zeckenschutz für Katzen und Hunde am besten? Worauf solltest du achten, wenn du beide Tierarten im Haus hast? Denn dann kann es für die Katze unter Umständen gefährlich werden!
Schauen wir uns also ganz genau an, wie du Zecken vorbeugen kannst bei Hund und Katze.
Zeckenschutz bei Katzen – Vorsichtsmaßnahmen!
Hier gibt es zwei Dinge besonders zu beachten, denn Katzen sind da speziell.
Na so was, oder? 😉
Vorsicht vor Permethrin – es ist giftig für Katzen!
Der Wirkstoff Permethrin und seine künstlichen Verwandten Deltamethrin und Cypermethrin sind für Katzen giftig. Ihr Körper kann diese Wirkstoffe leider nicht abbauen.
Tipp:
Dasselbe gilt auch für Insektenvernichter und Pflanzenschutzmittel, die Permethrin erhalten! Selbst Outdoorkleidung ist heutzutage manchmal mit Permethrin imprägniert zur Zeckenabwehr. Darauf sollte deine Katze kein Nickerchen machen!
Achtung:
Solltest du neben Katze(n) auch einen Hund haben: Denk daran, auch ihn lieber nicht mit Permethrin zu behandeln!
Warum Permethrin für Katzen so gefährlich ist, erklärt auch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) auf seiner Website und in einer Pressemitteilung zum Thema Permethrin als Gefahr für Katzen.
Vorsicht mit Halsbändern – sie können für Freigänger gefährlich werden!
Katzen streifen gerne durchs Unterholz und klettern auf Bäumen sowie in Sträuchern herum. Sie können dabei so blöde in einen Ast einfädeln, dass sich der Sicherheitsverschluss des Halsbands auf Spannung dann nicht öffnet.
In meiner Familie endete das mit einer Naht von 32 Stichen und viel Glück. Nicht nur unsere Katze Tiger, sondern auch ihr linkes Vorderbeinchen überlebten nur knapp.
Zeckenschutz für Hunde und Katzen
Schauen wir nun auf die Möglichkeiten, Hunde und Katzen vor Zecken zu schützen. Ich stelle dir einige der bekanntesten vor und wir schauen gemeinsam auf die Vor- und Nachteile. Los geht’s und wir fangen mit der für Katzen sinnvollsten Option an.
Das Spot On
Meiner Meinung nach der geeignetste Zeckenschutz bei Katzen. Das trägst du alle 4 Wochen auf, damit es gegen Zecken wirksam ist. Gegen Flöhe hielte die Wirkung noch länger an.
Da Katzen ganz ohne Training als Schlangenmenschen auftreten könnten, achte unbedingt auf den richtigen Ort zum Auftragen!
Ziehe mit den Fingern einen Scheitel genau zwischen den Schulterblättern im Nacken, sodass du direkt auf die Haut schaust. Der Streifen sollte etwa 4 cm lang sein. Darauf träufelst du den Inhalt des Spot Ons.
Haare wieder zuklappen, beleidigte Katze belohnen, ablenken und gut 😁

Bei Hunden funktioniert das natürlich genauso. Falls nötig, kannst du den Inhalt des kleinen Applikators aufteilen und an 2 Stellen auftragen. Hier hast du mehr Fläche zur Verfügung, da Hunde sich nicht so verwinden wie Katzen.
Natürlich auch hier den Belohnungs-Snacko nicht vergessen 😉
Tipps nach dem Auftragen:
Hast du kleine Kinder? Halte Katze und Hund einige Stunden von ihnen fern, damit sie nicht in den Nacken fassen, solange dieser feucht ist.
Achte darauf, dass weder Hund noch Katze den Rest des Tages nass werden.
Trenne Tiere, die einander putzen, für den Rest des Tages.
Wie wirkt so ein Spot On eigentlich?
Das ist ein klassischer Fall von „kommt drauf an“, nämlich auf den Wirkstoff. Schauen wir uns zwei häufige als Beispiel an. Beide wirken als Kontaktinsektizide, sprich töten Flöhe und Zecken beim Kontakt mit dem behandelten Fell oder der Haut. Dennoch wirken sie etwas unterschiedlich.
Imidacloprid verteilt sich nach dem Auftragen schnell auf der Hautoberfläche und im Fell des Tieres. Es bleibt dort aktiv, ohne in tiefere Hautschichten oder den Blutkreislauf einzudringen.
Zecken sterben, wenn sie mit dem behandelten Fell oder der Haut in Berührung kommen, da Imidacloprid das Nervensystem der Parasiten angreift.
Zudem kann es auch Flohlarven in der Umgebung töten, wenn diese mit den Haaren oder heruntergefallenen Hautschuppen in Berührung kommen.
Fipronil wirkt ebenfalls durch Kontakt. Der Wirkstoff gelangt allerdings durch die oberste Hautschicht (Epidermis) in die darunterliegende (Dermis). Anschließend beginnt der Wirkstoff, sich über die Haut zu verteilen. Das nennt sich Translokation und klappt, weil die Haut als riesiges Organ Stoffe über Transportproteine und Diffusion verteilen kann.
In der Dermis liegen die Talgdrüsen. Die sind der finale Zielort. Die entsprechenden Spot Ons enthalten deshalb Moleküle, die zu den Fetten der Talgdrüsen hingezogen werden. Dadurch gelangen die Wirkstoffe zielsicher in die Talgdrüsen und werden dort gespeichert.
Der Wirkstoff wird anschließend kontinuierlich über das Hautfett freigesetzt. Dies geschieht ganz einfach, dank der natürlichen Talgproduktion und -ausscheidung.
So entsteht ein langanhaltender Schutz. Flöhe und Zecken sterben, sobald sie mit der Haut oder dem Fell in Berührung kommen, da Fipronil das Nervensystem der Parasiten angreift.
In Kombination mit einem Insektenwachstumsregulator kann Fipronil gleichzeitig die Entwicklung von Floheiern und -larven hemmen.
Der Vorteil von Fipronil: Da der Wirkstoff nach 24 Stunden auch in den Talgdrüsen gespeichert ist, bleibt die Wirkung nach einem Regenguss oder Bad erhalten. Letzteres gilt eher für Hunde 😂
Vorteile von Spot Ons generell:
Zecken (und Flöhe) fallen, ohne weiter eine Gefahr für Mensch und Tier zu sein, tot ab. Idealerweise bevor sie stechen und eine Gefahr der Krankheitsübertragung entsteht.
Gegen ein Spot On spricht
Es muss regelmäßig alle 4 Wochen angewendet werden.
Mögliche Unverträglichkeit oder Probleme bei Überdosierung, die es jedoch bei jedem Medikament gibt. Du kannst bezüglich Unverträglichkeit erst mal nur einen kleinen Tropfen testen und etwas abwarten, bevor du es komplett aufträgst.
Resistenzbildung: Bei langer Anwendung bilden einige Parasiten Resistenzen. Daher können bestimmte Spot Ons in manchen Gegenden weniger wirksam sein. Hier solltest du einen Wechsel des Wirkstoffs testen und mit deinem Tierarzt sprechen.
Zeckenhalsband
Für Katzen nur bedingt geeignet, das schrieb ich bereits. Dazu kommt, dass der Wirkstoff ständig in hoher Konzentration auf der Katze ist und sie ihn durch das regelmäßige Putzen fortlaufend aufnimmt. Auch nicht ideal.
Für Hunde ist es ein recht bequemer Zeckenschutz, weil er einfach anzuwenden ist und lange (bis zu 8 Monate) hält. Prima, oder?
Außerdem ist die Gefahr einer Erkrankung minimiert, da Zecken idealerweise gar nicht erst stechen, sondern direkt wieder Reißaus nehmen.
Doch trotz dieser Vorteile gilt es in einigen Fällen abzuwägen, ob ein Zeckenhalsband für Hunde auch zu deinem Hund und dir passt.
Gegen ein Zeckenhalsband beim Hund spricht:
Hast du eine kleine Wasserratte, ist es eher ungeeignet – selbst, wenn „wasserabweisend“ darauf stehen sollte. Denn der Wirkstoff ist eine Gefahr für Wasserorganismen und zudem bei Vielschwimmern oft dann doch nicht dauerhaft „wasserfest“. Oder du nimmst es vor dem Baden jedes Mal ab, das geht auch.
Bei kleinen Kindern oder wenn dein Hund bei dir im Bett schläft, ist es ebenfalls keine Ideallösung. Denn der Wirkstoff ist immer „greifbar“.
Zecken lassen sich direkt lebend wieder abfallen und können so einen neuen Wirt suchen, dich zum Beispiel.
Vorsicht mit Katzen im Haushalt, wenn diese eng mit dem Hund sind. Die meisten Halsbänder haben Delthamethrin oder Cypermethrin als Wirkstoffe!
Mögliche Unverträglichkeit, Über- oder Unterdosierung, die es jedoch bei jedem Medikament gibt.
Entscheidest du dich für ein Zeckenhalsband, achte deshalb darauf, dass:
es sich für Gewicht und Größe deines Hundes eignet. Nur so ist der Wirkstoff korrekt dosiert!
es eng genug anliegt. Es dürfen maximal zwei Finger darunter passen, damit der Wirkstoff korrekt abgegeben wird. Das passiert nämlich durch stetigen Abrieb am Fell und Verteilung über die Haut des Hundes.
Wie wirkt ein Zeckenhalsband?
Das Halsband ist mit dem Wirkstoff beschichtet. Der verteilt sich durch die Bewegung des Hundes sowie die Körperwärme nach und nach über die Haut. Dies geschieht durch Diffusion über die Hautzellen.
Das Halsband wirkt als echtes Repellent, das die Zecken vergrämt. Es hält sie also bereits davon ab, sich auf den Hund zu setzen oder gar zuzustechen. Am Ende ist es wohl der wahrscheinlich beste Schutz vor Zeckenkrankheiten.
ABER: Auch damit können einzelne Zecken zustechen. Gibt auch unter Zecken echte Sturköpfe 😒
Tabletten
Eine gute Option als Zeckenschutz für Hunde. Für sie gibt es Kautabletten gegen Zecken, Flöhe und Milben.
Vorteile der Tabletten gegen Zecken
Sie töten Parasiten beim Biss oder Stich. Damit fallen diese tot ab und sind keine Gefahr für andere im direkten Umfeld.
Ihre Wirkdauer ist mit 8–12 Wochen angenehm.
Zudem ist dein Hund absolut „kinder- und katzensicher“.
Gegen Tabletten spricht
Nachteile sehe ich wenige. Dazu gehören:
Eine mögliche Unverträglichkeit, die du nicht wie beim Spot On erst an einer kleinen Stelle testen kannst. Drin ist drin bei der Tablette.
Zudem besteht das Restrisiko einer Krankheitsübertragung beim Stich, auch wenn die Zecke relativ schnell getötet wird.
Wie wirkten Zeckentabletten?
Der Wirkstoff gelangt in den Magen-Darm-Trakt und wird von dort in die Blutbahn aufgenommen. Sobald der Wirkstoff im Blut zirkuliert, wird er von den Zecken aufgenommen, wenn sie Blut saugen. So werden sie nach dem Stich getötet.
Solltest du unsicher sein, was für dich und deine Fellnase(n) der beste Zeckenschutz ist, sprich mit deinem Praxisteam. Sie können dich dazu individuell zu eurer Lebenssituation, eurem Wohnort und dem Infektionsrisiko deines Tieres beraten.
Puder gegen Zecken und Flöhe
Als ich Kind war, war das noch eine gängige Methode, besonders bei Kitten oder Welpen, Flöhe und Zecken loszuwerden. Da die Wirksamkeit begrenzt ist und die Nutzung umständlich, sind sie heute kaum noch in Verwendung.
Zeckenpuder wird auf das Fell aufgetragen, besonders an den Stellen, die Zecken bevorzugen. Anschließend gut einmassieren bis auf die Haut, fertig.
Am besten trägst du es in einem Handtuch auf, denn das Zeug staubt wie verrückt und ist sonst am Ende überall (hust).
Damit es etwas bringt, muss es sehr regelmäßig erneuert werden.
Ich spare mir hier die Vor- und Nachteile, weil es klar sein dürfte, oder?
Neben dem medikamentösen Zeckenschutz bei Katzen und Hunden gibt es weitere Maßnahmen. Diese solltest du jedoch nicht allein anwenden, da sie zu unsicher sind. Sie können jedoch eine gute Ergänzung sein.
Regelmäßiges Absuchen
Solltest du nach jedem Spaziergang machen, weil es Infektionen mit Zeckenkrankheiten vorbeugen kann. Denn es kann immer mal eine überleben, trotz Prophylaxe.
Es ist aber auch schnell eine übersehen, weshalb es als alleiniger Zeckenschutz für Hunde und Katzen nicht ideal taugt!
Unterschätztes Infektionsrisiko
Die meisten Zecken bleiben unentdeckt. Studien sagen Folgendes:
Die durchschnittliche Saugzeit vor Entdeckung beträgt 79 Stunden (Hund) und 83 Stunden (Katze).
Die Erregerübertragung beginnt aber bereits nach 16-48 Stunden!
Warum ist das Absuchen dennoch so wichtig?
Zecken übertragen die gefährlichen Viren und Bakterien eben erst nach einigen Stunden! Entfernst du sie rechtzeitig, ist das Risiko minimal. Und jede gefundene und entfernte Zecke ist gut.
ABER: Entferne sie korrekt, sonst erhöhst du das Risiko von Zeckenkrankheiten eher, als es zu minimieren!
Wie Zecken bei Hund und Katze richtig entfernen? Warum Zecken nicht drehen dabei?
Zeckenzange oder Zeckenkarte sind das Mittel der Wahl, da ihre Handhabung relativ sicher ist. Du kannst aber auch eine Pinzette verwenden, wenn du geübt bist.
Wichtig ist, die Zecke direkt am Kopf zu greifen! Daher sind die Finger auch nicht geeignet.
Denn: wenn du den Körper der Zecke zusammendrückst, gelangen die im Zeckendarm befindlichen Viren und Bakterien in die Wunde! Das Risiko einer Erkrankung steigt exorbitant an.

Achtung:
Nutze auf keinen Fall Klebstoff oder Öl! Klar, das tötet die Zecke, ABER: Während sie erstickt und um ihr Leben kämpft, geraten reichlich Viren und Bakterien in die Wunde! Auch hier steigt das Risiko einer Erkrankung eklatant.
Abgefallene Zecken überleben übrigens mehrere Monate! Sie können ihren Stoffwechsel herunterfahren und in kühler, feuchter Umgebung ausharren, bis ein Wirt vorbeikommt. Deshalb: Töte sie, wenn du eine entfernst!
Zeckenschutz ohne Chemie: Knoblauch, Öle und Bernsteinketten
Sie gehören zu den bekanntesten Hausmitteln gegen Zecken. Zeckenschutz ohne Chemie ist besonders für sensible Tiere mit Allergien eine beliebte Alternative. Allerdings solltest du dich nicht komplett darauf verlassen.
Knoblauch
Da dieser durch das enthaltene Alliin als giftig für Hunde und Katzen gilt, eignet er sich nicht als Zeckenschutz. Er kann Vergiftungserscheinungen sowie in größeren Mengen eine Anämie (Blutarmut) verursachen.
Öle
Kokosöl, Lavendelöl, Citronella oder Geranienöl – alle sollen Zecken abschrecken.
Gerade wenn der gängige Zeckenschutz nicht ausreichend wirkt, kann es eine gute zusätzliche Maßnahme sein. Als alleinige Prophylaxe würde ich das zumindest in Risikogebieten nicht empfehlen. Dafür ist die Wirkung zu wenig belegt.
Bernsteinkette
Wie soll sie wirken? Durch ihren Geruch und eine elektrostatische Aufladung.
Es gibt jedoch keinerlei wissenschaftliche Belege, dass dies ein sinnvoller Zeckenschutz sein könnte.
Wenn du solche alternativen Möglichkeiten nutzen möchtest, mach es am besten in Kombination mit Absuchen und/oder einem weiteren Zeckenmittel.
FAQ – Zeckenschutz für Hunde und Katzen
Was ist der beste Zeckenschutz für Hunde?
Das hängt vom Lebensstil deines Hundes ab. Für aktive Hunde eignen sich oft Spot-Ons oder Kautabletten. Zeckenhalsbänder sind praktisch, aber bei engem Kontakt zu Kindern oder Katzen nicht ideal. Eine Kombination aus Medikamenten und regelmäßiger Kontrolle bietet den besten Schutz.
Gibt es Zeckenschutz ohne Chemie für Hunde und Katzen?
Ja, es gibt natürliche Mittel wie Kokosöl, Bernsteinketten oder ätherische Öle wie Lavendel oder Citronella. Ihre Wirkung ist wissenschaftlich kaum belegt, sie können aber unterstützend wirken – vor allem in Kombination mit regelmäßigem Absuchen deines Hundes oder deiner Katze.
Kann ich Zecken bei meiner Katze natürlich fernhalten?
Bedingt ist das möglich. Im gesicherten Freigang kannst du auf kurz gehaltene Vegetation im Garten achten. Zusätzlich können ätherische Öle als Zeckenschutz helfen. Da ihre Wirksamkeit nicht eindeutig belegt ist, solltest du deine Katze nach jedem Ausflug nach draußen oder abends absuchen, um sicherzugehen.
Welche Symptome zeigen Hunde bei Borreliose?
Borreliose zeigt sich oft durch wechselnde Lahmheiten, Fieber, Müdigkeit oder Gelenkschmerzen. Da die Symptome unspezifisch sind, ist eine tierärztliche Abklärung wichtig. Eine frühe Diagnose verbessert die Prognose bei allen Zeckenkrankheiten, die sich oft zügig verschlimmern.
Zecke entfernen bei Hund oder Katze – wie geht das richtig?
Nutze eine Zeckenzange oder -karte. Greife die Zecke so nah wie möglich an der Haut und ziehe sie langsam und gerade heraus. Kein Drehen, kein Öl oder Klebstoff – das erhöht das Infektionsrisiko! Achte darauf, den Körper der Zecke nicht zu quetschen und dass der Kopf mit herauskommt.
Wann beginnt die Zeckensaison?
Sobald es wärmer als 7 °C ist – das kann mittlerweile ganzjährig der Fall sein. Der Frühling und der Herbst gelten als Hauptsaison. Die Zeckenaktivität ist statistisch im März und April sowie September und Oktober am höchsten.
Mein Fazit zum Zeckenschutz für Hunde und Katzen
Wo wir uns einig sind: Zecken sind ihhh-bäh! Oder?
Wo wir uns hoffentlich ebenfalls einig sind: Zeckenschutz ist wichtig.
Mindestens genauso wichtig ist allerdings, dass du dich nicht von all den Berichten verrückt machen lässt. Ja, es gibt Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden und die nehmen zu. Aber Panik ist ebenfalls nicht angesagt. Ein sinnvoller Zeckenschutz jedoch schon.
Das Halsband wirkt als sogenanntes Repellent, das die Zecken bereits davon abhält, sich auf den Hund zu setzen oder zu stechen. Es schafft also einen Schutz, der Zecken fernhält.
Im Gegensatz dazu werden Zecken bei der Verwendung von Spot Ons oder Tabletten bei Kontakt durch den Wirkstoff getötet. Diese Produkte wirken nicht als Repellent, sondern als Insektizide.
Es gibt noch weitere Methoden zur Zeckenabwehr, wie zum Beispiel sprühbare Repellents oder spezielle Shampoos, die Zecken abwehren sollen. Wer zur älteren Generation gehört, kennt vielleicht auch noch das gute alte (Bolfo)Puder. Heute wird es nicht mehr so häufig eingesetzt.
Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile. Lass dich in deiner Tierarztpraxis idealerweise beraten und wähle eine für die Lebenssituation deines Tieres und dir sinnvolle Kombination. Auch regional kann die Wirksamkeit unterschiedlich sein. Tierärzte und TFAs haben hier Erfahrung.
Und nicht zuletzt: Denke auch an deinen eigenen Schutz, besonders in Risikogebieten!
Wir Tierhalter kennen das ja: Wir achten auf unsere Tiere, aber auf uns oft weniger. (Weißt du, wo der Impfpass deines Tieres ist? Und wo ist deiner? 😅)
Ein Fun Fact am Ende:
Es gibt fossile Funde, die beweisen, dass Zecken bereits vor etwa 100 Millionen Jahren existierten. Bestimmt waren sie auch damals schon so beliebt, hust.
Und noch ein Tipp für dich
Dein Thema verdient mehr als Fachchinesisch. Ich schreibe gerne für dich – klar, verständlich und mit dem richtigen Ton für deine Zielgruppe.
Melde dich – ich freu mich auf deine Geschichte!
Lass uns unverbindlich kennenlernen

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